Heck wird bei stärkerem Bremsen auf AB instabil

  • Hallo zusammen,


    danke für eure Antworten. Es gibt einige Neuigkeiten, aber insgesamt keine guten. Zusammenfassung:

    • Fahrzeug ging mit dem asymmetrischen Bremsverhalten bei leichtem Bremsen ab 130-140 km/h zur Probefahrt durch den Werkstattleiter.
      Problem konnte sofort nachvollzogen werden. Ebenso wurde festgestellt, dass die Hinterachse die Tendenz hat "mizulenken". Sprich, wenn man testweise bei 100-120 km/h Geradeausfahrt das Lenkrad kurz anlupft, stellt sich das Lenkrad gerade, überschwingt aber einmal kurz, weil die Hinterachse anscheinend "überlenkt".
    • Bremse wurde auf Bremsenprüfstand vorne und hinten geprüft. Beides in Toleranz von 10%. Mechanik der Bremse wurde damit erstmal ausgeschlossen.
    • Spur wurde erneut vermessen. Die Eingangsvermessung zeigte, dass sich der Sturz seit der letzten Vermessung (ca. 1000 km) verstellt hatte. Wurde neu eingestellt. Man erhoffte sich dadurch eine Verbesserung an der "mitlenkenden" Hinterachse. Hat minimal etwas gebracht, aber nicht viel. Probleme generell weiterhin vorhanden. Fahrzeug läuft bis 120 km/h vllt. etwas ruhiger.

    Nach zwei längeren Fahrten bei moderaten Geschwindigkeiten ergibt sich nun folgender Gesamteindruck:

    • Asymmetrisches Bremsverhalten bei leichtem Bremsen ab 130 km/h weiterhin vorhanden; zieht meistens nach links; selten nach rechts.
      Ist bei niedrigeren Temperaturen stärker ausgeprägt. Nässe hat keinen merkbaren Einfluss.
    • Fahrzeug fährt bis 120 km/h meist recht ruhig und lässt sich von Fahrbahnbeschaffenheit (Spurrinnen, Teernähte, leichte Unebenheiten) wenig beeindrucken. Bei aalglatter Straße geht es auch bei etwas höheren Geschwindigkeiten noch ganz gut.
    • Sobald die Fahrbahn aber nicht in super Zustand ist und die Geschwindigkeit Richtung 140 km/h und höher geht, wird es schaukelig. Gefühlt bekommt das Fahrzeug laufend Impulse auf der Hinterachse. Lenkrad bleibt ruhig. Da die Lenkung jetzt recht sauber funktioniert, kann man das recht präzise kontrollieren, aber normal und sicher geht anders. In Kurven auf der Autobahn fühlt es sich teils an als würde man mit Ballon-Winterreifen mit zu niedrigem Luftdruck bei 45°C Außentemperatur fahren. Oder man kann es mit ständigen Windböen, die mal von links oder rechts kommen, vergleichen. Höhere Temperaturen verstärken das Problem.
    • Wenn man auf der Landstraße am Kurvenausgang wieder gerade lenkt, muss man häufiger mal etwas korrigieren, da das Fahrzeug nicht sauber gerade lenkt. Passiert eher bei moderaten Temperaturen.
      Nehme an, das kommt von der "mitlenkenden" Hinterachse.
    • Stärkeres Bremsen funktioniert meistens gut. Jedoch merke ich auch die Abhängigkeit von schlechter Fahrbahn beim Bremsen. Da tendiert das Heck wieder zum Schwingen/Ausbrechen.
    • Bei höheren Außentemperaturen und etwas mehr Zuladung hörte man auf einer Fahrt innerorts bei typischen kleinen Schlaglöchern und Unebenheiten ein Klopfen bei langsamer Geschwindigkeit (10-20 km/h). Klang für mich nach ausgeschlagener Pendelstütze oder etwas anderem am Fahrwerk. Aber bin kein Profi. Bei höheren Geschwindigkeiten nicht zu hören. Am nächsten Tag nach "Abkühlen" in der Tiefgarage und Kurzstreckenfahrt nicht mehr reproduzierbar.
      • Werkstatt hatte das Fahrwerk zuletzt kontrolliert und hatte nichts beanstandet.

    Nicht nur ich bin ratlos, auch die NL ist es. Folgende Ideen stehen im Raum:


    Wegen Mitlenken der HA und schwammigen Fahren:

    1. Anderen Reifensatz ausprobieren.

    2. Fahrwerk nochmal peinlich prüfen; aber so richtig dran glauben will die NL nicht.


    Asymmetrisches Bremsen bei höheren Geschwindigkeiten:

    1. DSC resetten bzw. neu anlernen.

    2. DSC ggf. tauschen.


    Ich versuche aktuell für mich herauszufinden, ob eine ausgeschlagene Pendelstütze oder ein Querlenker die Probleme verursachen könnten. Oder, ob es vielleicht auch eine ungünstige Kombination mehrerer Einflüsse ist, wie bspw. Reifen und ausgeschlagenes Fahrwerksteil, das die Verschleißgrenze immer mehr überschreitet. Es muss ja nicht nur eine Ursache sein.

    Mir geht es dabei auch um die Frage, ob bei dem Fahrzeug etwas so kompletter Murks ist, das man es nicht mehr behalten möchte.

    Die NL sendet mittlerweile schon Signale, dass sie das Fahrzeug ggf. zurücknehmen will, da die Fehlersuche nicht mehr wirtschaftlich ist.


    Wenn ihr das so alles lest - welche Fehlerursachen kommen euch in den Sinn? Wo sollte man genau hinschauen?


    Könntet ihr dem Fahrzeug, sofern die Probleme denn mal gelöst würden, nachhaltig vertrauen und es behalten? Oder wäret ihr froh, es schnell wieder loszuwerden?


    Verzweifelte Grüße

  • Im folgendem Thread geht es vermutlich um das Problem/Geräusch welches du als Klopfen bei niedriger Geschwindigkeit beschreibst.

    Vielleicht hilft dir das weiter.


  • Im folgendem Thread geht es vermutlich um das Problem/Geräusch welches du als Klopfen bei niedriger Geschwindigkeit beschreibst.

    Vielleicht hilft dir das weiter.


    Danke, schau ich mir in Ruhe an. Sieht auf den ersten Blick so aus, als wäre das Knacken ein anderes Problem, das unabhängig auftritt...


    Ich würde zu einem großen TÜV fahren. Da gibts Bühnen mit verschiebbaren Platten um Spiel in Gelenken zu prüfen.

    Dann kannst Du hoffentlich sehen welches der Gummilager zu weich ist

    Guter Tipp. Werde mich nach einem TÜV oder DEKRA umschauen, wo es so angeschaut wird. Stoßdämpfertest wäre auch eine Überlegung.


    Noch ein Update: Habe heute zur Ausschlussdiagnose wieder 225er rundum auf 18 Zoll Felgen montiert. Wollte wissen, wie er damit fährt. Bei den kühlen Abendtemperaturen fährt er damit insgesamt ruhiger als mit der MB. Aber das asymmetrische Bremsen ist weiterhin vorhanden. Aber schwächer.


    Habe mal die Profiltiefen der MB, die jetzt ca. 6000 km gelaufen sind, gemessen (von außen nach innen):

    HR

    6.6

    6.5

    6.3


    HL

    6.45

    6.25

    6.05


    VR

    6.5

    6.6

    5.56


    VL

    6.5

    6.6

    5.54


    Finde Es spannend, dass vorne absolut gleich abgefahren ist. Aber hinten links "messbar" stärker als rechts. Habe zig mal nachgemessen. Daher traue ich mich die Stellen nach dem Komma zu interpretieren. :S

    Deutet tatsächlich darauf hin, dass die Radlast bzw. Bremskraft hinten links höher ist. Das deckt sich auch mit dem, wie es sich subjektiv anfühlt.


    Denke nun immer mehr, dass es wirklich zwei Baustellen sind:

    1. Bremskraftverteilung, vllt. wirklich ein DSC Problem. Oder Banalität wie Bremse nicht richtig entlüftet?

    2. Problem am Fahrwerk weshalb sich die Achswerte verstellen und nicht konservieren lassen.


    Ich bleib dran. Über weitere Ideen bin ich dankbar.

  • Der Vollständigkeit halber: Wurden die Stoßdämpfer schon mal geprüft? Bei 120tkm kann es schon mal vorkommen dass da einer schlapp macht… Wenn die Zugstufe hinten links nicht mehr ausreichend funktionieren würde, würde das Fahrzeug beim Bremsen auch nach links ziehen. Das würde aber nicht erklären warum es bei starkem Bremsen nicht spürbar ist…


    Und macht es einen Unterschied ob Du das adaptive Fahrwerk in Sport oder Comfort hast? Vielleicht reagiert einer der Dämpfer nicht und sorgt damit für eine Asymmetrie?