Motor einfahren notwendig

  • Interessant auch das hier:


    Cosworth Motor Einlauf


    Während beim Einfahren im Auto auch die „1000 km nicht über 4000 rpm“ Regel gilt, wird beim Einlauf auf dem Motorprüfstand die 4000 rpm Grenze bereits nach 40 Minuten geknackt, und nach 60 Minuten liegen 5700 rpm an.

  • Da bin ich mal wieder zu spät, die gelöschten Beiträge waren sicherlich amüsant :evil:


    Aber zum Thema:

    Es ist wieder allgemein das Gleiche zu lesen. Das die Motoren, Getriebe und weitere drehende Teile aber unterschiedlich sind liest man nicht.

    Angenommen ein Diesel hat im Bereich von 1700 Umdrehungen sein max Drehmoment. Dann bekommt so ein Motor beim vermeintlich vorsichtigen einfahren direkt auf die Mütze.

    Müsste man nicht schauen wie die Drücke im Motor sind wenn man das richtig machen will?

    Dann gibt es auch noch das Getriebe usw. Gerade da sollte anfangs nicht mit vollem Drehmoment auf die Zahnflanken eingeprügelt werden.

    Oder sehe ich das falsch?

  • Unter Berücksichtigung des Cosworth-Artikels würde ich sagen, dass es auf die Last ankommt. 1700 rpm heißt ja nicht, dass Du bei 1700 rpm auch Vollast gibst, da kommst Du ja auch mit 50% Drosselklappe hin.


    Aber Du hast Recht, das Gesamtsystem wird nie thematisiert. Es gibt ja auch Berichte über singende Differentiale, wenn man die nicht richtig einfährt. Allerdings kannst Du ja auch 6000 rpm mit 2/3 Gaspedal erreichen, und dabei die 160 km/h nicht überschreiten.


    Die oben besprochenen Parameter bedeuten nicht unbedingt Vollgas aus niedrigen Drehzahlen oder hohe Geschwindigkeiten. Interessant finde ich die beiden Grafiken aus dem VW Papier:


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  • BTW, auch das weiter oben erwähnte Beispiel von JP, den den M4 CSL erst 999,99 km streichelt (wobei man ja nicht wirklich weiß, ob es so war) und dann bei 1000,00 km unter Vollast eine (sehr respektable) 100-200 Zeit rausfährt, finde ich affig. Das ist halt YT content. Auch bei den „konventionellen“ Einfahrroutinen der Hersteller steht ja immer, dass man die Drehzahl schrittweise erhöhen soll.

  • Hab ich aber auch so gemacht. Bei genau 2.000km hab ich mal Kickdown gegeben und war erstaunt wie tief er in den roten Bereich zieht :D


    Im Normalbetrieb halte ich den Motor um die 80-120nm. Warmfahren den ersten Kilometer maximal 100nm. Wenn’s dann schneller gehen soll um die 200nm. Nur selten brauch ich mal 300-400nm.

  • Die Grafiken sind gut. Da sieht man nach 4 Betriebsstunden max Drehmoment und Drehzahl.


    Hatte noch nicht oft das Vergnügen ein Auto einzufahren. Der 2.0 TDI mit 190PS im A5 hat aber, weils schnell gehen musste und Familie im Stress war, ab km-Stand 30 (also nach 25min schonender Fahrt nach Abholung) dann direkt Vollgas und Drehzahl (DSG in DS) bekommen und die restlichen 1000km einfahren waren ebenso nicht ohne Fahrspass.

    Das Ding lief dann wie verrückt, ich würde sagen fast ebenbürtig mit x25d bei BMW, wenn ich 320d gefahren bin ist mir der Audi einfach mal davongefahren.


    Also wenn ich nochmal einfahren muss, dann würd ichs wieder so machen.

  • Was wirklich lächerlich ist, dass beim M2 N55 gab es ein 2,000-km Einfahrkontrolle, weil es ein M GmbH Produkt ist. Aber es hat derselben Motor wie der normalen 235i, der aber keine Inspektion haben sollen. Same story mit dem alten 1er M QP und Z4 35is.


    Wenn du bissle Technik liebst, dann fährst du mindestens die ersten 1,000km human und macht häufiger Motor-, Getriebe und Differentialölwechseln als was BMW empfiehlt. Und bei der Einfahrphase n geht es nicht nur um Motor. :)

  • Mein 3.0d fährt auch ungewöhnlich gut. Das war ein Vorführer den ein Verkäufer gefahren hat. Da gab es sicher auch gleich auf die Mütze.

    Ich würde aber eher vermuten das es sich hier um ein Fzg. handelt aus der Erstausstattung E90 LCI die auch an die Presse gingen. Diese Autos stehen oft gut im Futter.

    Also wieder nur Vermutungen :)

  • Gerade die untere Grafik ist so nichtssagenden wie sonst etwas. Keine Skalierung der Y-Achse, keine Bezugsgröße. Keine Erklärung dazu, warum alle Kurven nach ca. 270 Betriebsstunden auf einmal wieder auffällig ansteigen.


    Und interessant wäre doch der Bereich weit jenseits der 300 BS. Ich komme als 90% BAB-Fahrer auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 70 km/h. Macht bei 300 BS dann rund 21.000 km. Was soll mir die Grafik also über das Langzeit-Verschleißverhalten aussagen?

  • Eine Grafik ohne Bezugsgrößen ist nicht nichtssagend, da sie immer noch Relationen zeigt. Ich weiß nicht, welchen Erkenntnisgewinn Du aus den absoluten Verschleißwerten der Kolbenringe ziehen würdest, mir reichen die relativen Verhältnisse.


    Wie die Grafik nach 300 BS weitergeht, kannst Du ja bei den Autoren anfragen. Ist sicherlich interessant. Die Grafiken wurden eben nicht für Deine Fragestellung angefertigt, sondern für die der Autoren. Ich finde sie aussagekräftig.