Die Nennleistung (Angabe des Herstellers) ist nicht zwingend die Maximalleistung des Motors. Nenndrehzahl und Nennleistung sind im Grunde vom Hersteller frei wählbar. Die Nennleistung ist unter den in der jeweiligen Norm definierten Umgebungsparametern und Motorkonfiguration ermittelt. Das ist nur bedingt damit zu vergleichen, wenn Du auf der Straße fährst. Vielleicht verstehst Du es besser, wenn Du Dir als Vergleich die Verbrauchsangaben der Hersteller nach WLTP anschaust. Das hat auch wenig mit der Realität zu tun.
Eine auf dem Prüfstand ermittelte Leistung ist zunächst nur eine Zahl. Die unterschiedlichen Normen erzeugen ein Bündel an daraus errechenbaren PS- oder kW-Angaben, die sich deutlich unterscheiden. Und was die Anzeige im Fahrzeug für Werte ausspuckt, ist ja auch nur das Ergebnis einer Modellrechnung und unterliegt den Wünschen der Hersteller.
Und Overboost ist die irreführende Bezeichnung dafür, was das Motormangement tut, wenn es mehr Drehmoment als unter Normbedingungen im Labor freigibt. Irreführend deswegen, weil es klingt, als gäbe es da eine Extrafunktion, die auf Knopfdruck eine Leistungssteigerung abruft. Dem ist nicht so. Vielmehr ist es so, dass Dein Motor gar keine universelle, fest definierte "Grundleistung" hat, sondern halt immer die Leistung, die die DME unter den jeweiligen Umständen gerade freigibt.