BMW OTA Diskussion / Information

  • Es war auch nur als sprachliches Bild gedacht. Wer so ein großen Rad dreht, hat die Mittel, solche Prozesse an der Basis zu regeln. Das ist ja grade das Dilemma, daß diese Kausalität offenbar nicht mehr besteht. Da kann man nur hoffen, daß Systeme wie der Spurwechselassitent funktionieren....

  • Ich weiß nicht ob das jetzt sarkastisch gemeint war, oder nicht... So oder so, erwarte ich mir von egal welchem Info/Entertainment Device Hersteller, dass die Benutzerfreundlichkeit ganz weit oben auf deren Prioritäten Liste steht. Und mal ehrlich, so einen Schmarrn zu vermeiden ist ziemlich easy wenn die Basis (das funktionelle Design und der GUI Layer) nicht beim ersten P*ps zusammenfällt wie ein Kartenhaus. Es geht aber definitiv auch schlimmer, siehe bspw. Golf 8 oder VW ID3.


    Die Zukunft wird es zeigen, aber ich glaube nicht, dass die heutige Jugend, also die Käufer/Mieterschicht von Morgen solche (First World) Fehler dulden wird. Die 2000er Jahrgänge haben null Geduld, alles soll so schnell wie möglich "on the tips of their finger" bereitstehen, sonst gehen sie eben woanders hin.

    Mit Verlaub, deine Anglizismen klingen für mich nach Beratersprech aus einer der tausend Power Point Präsentationen, die ich in meinem Leben über mich ergehen lassen musste.


    Hast Du schonmal in einem Konzern gearbeitet? Da gibt es Herausforderungen, die es so dieser Form nur dort gibt. Das ist keine Entschuldigung für für schlechte Qualität oder für eine verkorkste Produduktstrategie sondern der Versuch einer Erklärung warum Dinge in der Praxis nicht so einfach sind wie sie scheinen.


    Dein Beispiel von VW zeigt genau das Problem: zig Abteilungen, politische Grabenkämpfe um Vorstandsposten, Druck der Investoren, ein machtgeiler, korrupter Betriebsrat. Ich könnte noch viele weiter Beispiele anführen.


    Ja, diese Konzerne müssen sich verändern und sie müssen schneller und agiler werden, keine Frage. Aber es ist illusorisch zu glauben, dass es perfekt und ohne Fehler abgeht, dass es immer eine schlüssige, konsistente, schlaue und ökonomisch sinnvolle Strategie gibt. Die gibt es auch bei Hipsterunternehmen nicht.
    Die haben nämlich ganz andere Probleme. Die blasen fremdfinanziert ihren Aktienkurs auf und lassen sich dann von einem Konzern für absurd hohe Preise kaufen. Ich weiß wovon ich spreche, denn ich arbeite in einem Technologieunternehmen , das von einem schwerreichen Konzern gekauft wurde. Es hat Jahre gedauert bis wir einigermaßen integriert waren. man rennt von einer Umstrukturierung zur nächsten. In solch einem Kontext eine vernünftige Strategie zu finden, die technologisch nachhaltig ist, grenzt an die Quadratur des Kreises. Darüber sind bei uns sogar erfolgreiche Vorstände gestolpert


    Und die ungeduldige 2000er Jugend soll erst mal beweisen, dass sie außer auf Kosten der Eltern Freitags die Schule schwänzen und vor der Spielekonsole sitzen können, auch was anders auf die Kette bekommt außer Forderungen zu stellen.

    Wenn sie einen Job bekommen wollen um ihre Anforderungen zu finanzieren müssen sie erst mal den Arsch hochbekommen und etwas leisten. Wenn ich mir so machen Bewerber anschaue, mit dem ich es zu tun hatte, habe ich so meine Zweifel, dass diese Generation irgendwas besser kann als meine.

    G21 330d Luxury Line Bj. 06/2020, Dravitgrau Metallic, Leder Merino Tartufo, Dekorleisten: Eiche offenporig, Sommerräder: 18’‘ LMR Vielspeiche Bicolor, Michelin PS4 ZP, RFT, Softwarestand 11/2022.27

  • Ja, ich war mal einer und ja, ich habe schon für Konzerne gearbeitet. Und nein, ich wüsste nicht wie man verschiedene Prinzipien/Herangehensweisen "verdeutscht", es ist mir offen gesagt auch egal denn ich bin weder in Deutschland, noch im englischsprachigem Raum zuhause. Zu der Kernaussage steh ich: es soll kohärent sein.


    Dies soll auch kein Exkurs über die heutige Jugend, kafkaeske Unternehmensstrukturen, Anglizismen oder Produktmanagement werden. Alles was ich sage ist, dass Bmw die Bedienlogik vielleicht (noch) nicht ganz perfekt umgesetzt hat.

  • Alles was ich sage ist, dass Bmw die Bedienlogik vielleicht (noch) nicht ganz perfekt umgesetzt hat.

    :thumbup:alles gut.

    Das ist zweifellos so. Es ist nicht perfekt aber aus meiner Sicht zumindest gut genug um mir den Fahrspaß nicht zu versauen. Aber vielleicht ist über die Jahre meine Schmerzgrenze für suboptimale IT Produkte so hoch, dass mich sowas gar nicht mehr tangiert. :)


    Ich arbeite seit über 20 Jahren im Produduktmanagement im Bereich IT im mittlerweile dritten Konzern. Von meinem Naturell bin ich ein Perfektionist. Ich wollte immer perfekte Software liefern. Das ist aber in der Praxis nicht möglich, weil ich nicht perfekt bin und gerne mal was vergesse, die Prioritäten bzw. das Budget, die Ressourcen, die Technologie/Architektur oder die Vorgaben des Managements es nicht zulassen.


    Mittlerweile freue ich mich darüber wenn ich ein akzeptables „Minimum Viable Product“ liefern kann. Von Perfekt ist das weit entfernt. Wenn ich Glück habe, kann ich das Produkt durch Iterationen verbessern, wenn ich Pech habe, nicht. Dann bleibt es im schlimmsten Fall eine Dauerbaustelle. Manchmal landet man in einer Sackgasse, weil eine alte Architektur es nicht hergibt es besser zu machen. Dann muss man mitunter länger auf eine neue Plattform warten, die es einem dann erlaubt eine bessere Lösung zu schaffen. Ich schätze BMW hat mit ähnlichen Herausforderungen zu kämpfen.


    Innerlich blutet mir das Herz wenn ich Murks bei Softwareintegartionen sehe. Als Kunde erwarte ich ein fehlerfreies gutes Produkt. Die Erfahrung hat mich aber abgestumpft und ich fühle mit den Produktentwicklern. Ich verstehe aber auch Leute, die das anders sehen.

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