Was bringt eigentlich die ganze Diskussion über Motorverschleiß in Bezug auf Viskositätsklassen, wenn der Motor darauf ausgelegt ist? Der Schmierfilm wird aufgrund der "20" nicht abreißen. Sollte der aufgrund von Hitze Gefahr laufen abzureißen, schmeißt das Auto wahrscheinlich vorher ne Fehlermeldung oder nimmt die Leistung zurück, wenn das Kühlsystem nicht mehr hinterherkommt.
Viel aussagekräftiger in Hinsicht auf die Schmierfähigkeit bei hohen Temperaturen und Leistungen ist doch der HTHS Wert und da ist egal ob 0W30 oder 0W20 - sowohl ein Öl mit Longlife-17 FE+ (2.6) als auch Longlife-12 FE (3.0) hat einen abgesenkten HTHS Wert. Und selbst da bin ich der Meinung, dass es keine Rolle spielt, wenn der Motor in jeglicher Hinsicht exakt darauf ausgelegt ist die Schmierung mit diesen niedrigeren Werte verglichen mit den "klassischen" 3.5 aufrecht zu halten.
Hinsichtlich Verschleiß unter normalen Betriebsbedingungen (und da zählt auch mal Feuer frei auf der Autobahn dazu) sind doch ganz andere Dinge interessant und das sind Additive und dass man ein Öl eben nicht bis zum Sankt Nimmerleinstag drin lässt, wenn dieses schon unzählige Partikel gebunden hat, welche an den neuralgischen Stellen wie Schleifpartikel wirken.
Wer das Ding nicht regelmäßig auf dem Rundkurs am Leistungsmaximum betreibt, der braucht sich aus meiner Sicht keine Gedanken hinsichtlich erhöhtem Verschleiß machen, solange ein Öl mit passender Freigabe eingefüllt ist - auch bei einem 0W20 nicht. Im Alltagsbetrieb kritischer ist der Eintrag von Partikeln ins Öl.