BTW, auch das weiter oben erwähnte Beispiel von JP, den den M4 CSL erst 999,99 km streichelt (wobei man ja nicht wirklich weiß, ob es so war) und dann bei 1000,00 km unter Vollast eine (sehr respektable) 100-200 Zeit rausfährt, finde ich affig. Das ist halt YT content. Auch bei den „konventionellen“ Einfahrroutinen der Hersteller steht ja immer, dass man die Drehzahl schrittweise erhöhen soll.
Beiträge von dns
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Unter Berücksichtigung des Cosworth-Artikels würde ich sagen, dass es auf die Last ankommt. 1700 rpm heißt ja nicht, dass Du bei 1700 rpm auch Vollast gibst, da kommst Du ja auch mit 50% Drosselklappe hin.
Aber Du hast Recht, das Gesamtsystem wird nie thematisiert. Es gibt ja auch Berichte über singende Differentiale, wenn man die nicht richtig einfährt. Allerdings kannst Du ja auch 6000 rpm mit 2/3 Gaspedal erreichen, und dabei die 160 km/h nicht überschreiten.
Die oben besprochenen Parameter bedeuten nicht unbedingt Vollgas aus niedrigen Drehzahlen oder hohe Geschwindigkeiten. Interessant finde ich die beiden Grafiken aus dem VW Papier:
FC50D7BD-1291-492E-9E9A-C421BEDB4580.jpeg
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Interessant auch das hier:
Während beim Einfahren im Auto auch die „1000 km nicht über 4000 rpm“ Regel gilt, wird beim Einlauf auf dem Motorprüfstand die 4000 rpm Grenze bereits nach 40 Minuten geknackt, und nach 60 Minuten liegen 5700 rpm an.
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Ich kann es ja selbst nicht besser beschreiben, daher hier etwas Material.
Verschleißphänomene moderner Verbrennungs- motoren und Möglichkeiten der Untersuchung
Diese Dissertation und das VW Paper zeigen ziemlich klar, dass stufenförmiges Einfahren schlechtere Ergebnisse liefert, als Einfahren unter hoher Last.
Von Beginn an glatte Flächen: Automotoren halten länger
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Alles klar, Danke für die Erklärungen. Ich werde die Kröte wohl schlucken müssen…
Vielleicht wird das Dingens ja mal irgendwann gehackt.
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Hat keine Zulassung. Schau lieber mal bei Bastuck, Friedrich Motorsport, Eisenmann und Konsorten.
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Ja, habe was allgemeines gefunden, danke!
Und das kann die normale BMW Werkstatt nicht? Das geht nur mit „böser“ Hackersoftware?
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Gibt es eigentlich irgendwo ein Video dazu? Ich einfach mal gerne den Ablauf sehen…
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Das ist nur ein Klischee, das Autos die zu sachte eingefahren wurden, später nicht gut im Saft stehen. Wieso sollte das sein? Mit welcher technischen Begründung soll das passieren? Das konnte mir noch keiner erklären. Ein altes Märchen wenn du mich fragst..
Ich halte das nicht für ein Klischee, sondern für den Stand der Forschung. Die Tribologie ist das Gebiet, das sich mit Reibung und Verschleiß auseinandersetzt. Und da gibt es eine ganz klare Aussage: Bei der Reibung im Zylinder kommt es auf die Oberflächenbeschaffenheit der Zylinderlaufbahn an. Nach der Fertigung verändert sich selbige unter Einfluss von Temperatur und Schmierstoff. Hier geht es wohl im Besonderen um Additive im Öl. Diese bilden in der Oberfläche im Nanometerbereich einen dritten Körper aus. So wie ich es lese, kommt eine optimale Zylinderlaufbahn bei höheren Temperaturen zustande. Bei niedrigeren Temperaturen verschmiert das ganze wohl mehr, und die Oberflächenstruktur wird nicht optimal ausgeprägt. Dieser Vorgang findet ab mechanischer Fertigstellung des Motors genau einmal statt, und kann nicht später durch Vollgas nachgeholt werden. So steht es geschrieben.
Der Effekt ist anscheinend nicht unbedeutend, sondern im zweistelligen Prozentbereich. Anfänglich eine höhere Abnutzung, die auf der Zeitachse aber schnell abfällt und dann deutlich unterhalb der Abnutzungskurve eines suboptimal eingefahrenen Motors liegt. Das betrifft nicht nur einfach den Verschleiß, sondern beeinflusst auch direkt Ölverbrauch, Öltemperatur, Leistung und Verbrauch. Es geht dabei auch explizit nicht um Leistungsfähigkeit, sondern darum, in volkswirtschaftlichen Maßstäben effizientere Motoren zu bauen.
Ich habe dazu keine link-Sammlung angelegt, aber da lässt sich relativ leicht viel Material zu finden, auch Forschungsarbeiten der Institute.
Unabhängig davon ist natürlich das Warm- und Kaltfahren für die Lebensdauer von Motor und Turbolader essentiell und viel wichtiger, nebst den richtigen Ölwechselintervallen. Ich glaube auch nicht, dass man einen Motor durch falsches Einfahren wirklich schädigen kann, das spielt eventuell erst eine Rolle bei extrem hohen Laufleistungen. In Deinen Worten: Unter der Warmfahr-Restriktion ist meiner Meinung nach der aufs-Maul-Faktor relativ egal, richtige Ölwechselintervalle natürlich nicht.
Man müsste halt mal zwei identische Wagen nach Methode A und C einfahren, und dann ein Fazit ziehen. Idealerweise mit einer Flotte und entsprechendem Stichprobenumfang, denn mit genau zwei Wagen ist die Aussagekraft auch wieder dahin.
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Mein Händler macht die angefragte Vmax Anhebung in den ersten zehn Betriebsstunden nicht. Kann ich auch nachvollziehen. Allerdings hat er mir eine Geschichte erzählt, sie könnten das gar nicht, müssten erst ein Programm schreiben, etc… Ich frage mich, wie sie das machen, wenn sie die DME flashen müssen. Egal. Ich habe jetzt nur ein sehr kleines Zeitfenster dafür, nämlich am Samstag Vormittag. Gibt es hier im Bodenseeraum jemanden, der das machen kann?