Michael NRW ist ja der Meinung, daß erst nach Motorstart durch ein sich öffnendes Ventil der Heizkreislauf mit dem kleinen Kühlkreislauf verbunden wird. Ich war bisher der Auffassung, dass dies schon vor dem Start passiert. Beides wird jedoch die Warmlaufphase verkürzen.
Würde man das so wie von dir angedacht machen, dann passiert folgendes: Der "Standheizungskreislauf" hat vor Fahrtbeginn 60° und speist den Wärmetauscher für das Innenraumgebläse mit Wärme. Es kommt warme Luft in den Innenraum. Der Motor wird gestartet. Kühlmittel aus dem "Motorkreislauf" mit 0° Grad (Annahme) und "Standheizungskreislauf" mit 60° Grad vermischen sich. Die Temperatur im gesamten Kreislauf (ohne Kühler) sinkt innerhalb weniger Sekunden auf irgendwas um die 10° Grad (Annahme) und dem Wärmetauscher für das Innenraumgebläse fehlt die Temperatur. Es strömt wenige Sekunden nach Fahrtbeginn wieder kalte Luft in den Innenraum.
Da die Standheizung als "Komfortfeature" ausgelegt ist widerspräche das komplett dem angedachten Zweck. Deshalb bleibt der "Standheizungskreislauf" vom "Motorkreislauf" getrennt, bis die Temperaturen sich angepasst haben.
Was das Öl betrifft ist klar, dass das nicht vor dem Start schon erwärmt werden kann. Ich nehme an, dass sich dort irgendwo ein Wärmetauscher befindet, durch den das Öl nach dem Start über vorgewärmtes Kühlwasser schneller auf Temperatur kommt, als das ohne Standheizung der Fall wäre.
Der Wärmetransfer zwischen Öl und Kühlwasser passiert (in dieser Fahrzeugklasse), indem das Kühlwasser durch den Motor fließt. Es gibt aber keinen Motoröl/Kühlmittel-Wärmetauscher außerhalb des Motors. Das wäre für den von dir angedachten Einsatzzweck wahrscheinlich nichtmal förderlich, weil du dafür die Ölmenge im Kreislauf erhöhen müsstest. Das hieße aber auch, dass Fahrzeuge mit Standheizung durch den zusätzlichen Wärmetauscher einen anderen Ölkreislauf hätten und dadurch eine andere Ölmenge - haben sie aber nicht.