Benzin im Tank: E10 Super 95 - Plus 98 od. Premium Shell V Power SmartDeal Ultimate tanken?

  • Man liest immer das guter Kraftstoff nur bei hochmotorisierten Fahrzeugen sinnvoll sei, dabei ist es gerade bei Fahrzeugen mit geringer Motorleistung besonders spürbar. Wenn ein Motörchen mit 60PS und 100Nm mit besserem Kraftstoff z.B. 64PS und 105Nm vorweisen kann ist das meiner Meinung nach spürbarer als bei einem leistungsstarken Fzg

  • Die Leistungssteigerung erzielt man aber nur wenn man entweder a) eine Motorsteuerung hat die den Zündwinkel (und ggf Ladedruck) erst zurück nimmt, wenn die Klopferkennung anschlägt und/oder man b) eine Abstimmung auf bspw. 102 Oktan vorgenommen hat. Ich weis ehrlich gesagt nicht wie verbreitet so eine ausgefeilte Motorsteuerung in modernen Fahrzeugen ist, aber ich halte es für eher unwahrscheinlich, dass Autos mit 60 PS sowas haben. Das ist in meinen Augen bei solchen Autos auch überflüssig, da ich mir ebenfalls kaum vorstellen kann, dass es Leute gibt die in ihren 1,0l VW Up Ultimate kippen.
    Ich tanke 95 Oktan bei Aral oder Shell soweit es möglich ist. Super Plus und besser geht mit meinen Tankkarten eh nicht aber privat würde ich es auch so machen. Bei Aral hat man soweit ich weiß in allen Varianten die gleichen Additive und daher ist 95 Oktan da für mich auch kein "Ramsch". Auf das bisschen Mehrleistung mit Ultimate kann ich bei den Aufpreisen verzichten, was aber keines Wegs heißt, dass ich es schwachsinnig finde, dass andere das machen.
    Am Ende muss es jeder selbst wissen aber mich hatte mal das Video von JP beeindruckt als er bei BP war und die einen Versuchaufbau von nem Audi V6 (wenn ich mich recht entsinne) hatten der auf einer Bank mit Ultimate und auf der anderen mit "Ramsch" gefahren ist. Die eine Bank war blitzesauber und die andere einfach versifft. Das würde ich gern nochmal unabhängig bestätigt sehen, denn vom Hersteller selbst hat es natürlich immer einen faden Beigeschmack.

  • Die Leistungssteigerung erzielt man aber nur wenn man entweder a) eine Motorsteuerung hat die den Zündwinkel (und ggf Ladedruck) erst zurück nimmt, wenn die Klopferkennung anschlägt und/oder man b) eine Abstimmung auf bspw. 102 Oktan vorgenommen hat. Ich weis ehrlich gesagt nicht wie verbreitet so eine ausgefeilte Motorsteuerung in modernen Fahrzeugen ist, aber ich halte es für eher unwahrscheinlich, dass Autos mit 60 PS sowas haben.

    Hm, aber eigentlich wäre es doch unlogisch, wenn es einfachere bzw. schwächere Motoren nicht haben würden. Durch den variablen Zündwinkel wird der Motor ja im optimal effizienten Bereich gehalten - sowohl was Leistung als auch was Effizienz und thermische Belastung betrifft. Da sind die schwächeren Motoren fast kritischer unterwegs.


    Ergänzung: Bei modernen Motoren wird der Zündzeitpunkt immer angepasst - sonst wären die aktuellen durchschnittlichen Verbrauchswerte gar nicht erreichbar. (Anm.: Ich weiß nur nicht, ob es auch noch „einfachere“ Motoren gibt).
    Der Zündzeitpunkt erfolgt im Leerlauf bzw. bei niedrigeren Drehzahlen meines Wissens bei ca. 12-15 Grad vor OT - das entspricht ca. 2-3ms. Das Druckmaximum erfolgt dann ca. 15 Grad nach OT, da das Gemisch ja kontrolliert und nicht schlagartig abbrennen soll.
    Bei höheren Drehzahlen legt die Kurbelwelle aber mehr Winkel pro ZEITEINHEIT zurück - schon alleine deshalb muss der Zündzeitpunkt für eine möglichst effiziente Verbrennung vorgezogen werden. Macht man das nicht, wird das Gemisch zu spät gezündet - es geht Leistung verloren.


    Kommt es jetzt zum Klopfen (= schlagartige bzw. unkontrollierte Verbrennung), verbrennt das Gemisch zu schnell und hat schon vor den erwähnten 15 Grad nach OT sein Druckmaximum (beim OT geht die gesamte Energie in die Mechanik, da die Pleuelstange genau senkrecht steht und der Kurbelzapfen ganz oben ist). Pleuel. Lager, Welle und Brennraum werden sowohl mechanisch als auch thermisch stark belastet.
    Als Abhilfe verschiebt man den Zündzeitpunkt nach hinten (Effizienzverlust, dafür geringere mechanische und thermische Belastung) oder fettet das Gemisch an (auch ineffizient, da kein Leistungszuwachs).
    Wird nun ein klopffesterer Kraftstoff verwendet, kann der Zündzeitpunkt (fast) ohne diese Maßnahmen im optimalen Bereich gehalten werden - bei maximaler Leistung und niedrigerer thermischen Belastung.


    Nach meiner Theorie müsste es deshalb - wenn man tatsächlich häufig bzw. permanent im oberen Leistungsbereich unterwegs ist - tatsächlich eine (wenn auch geringe) Kraftstoffeinsparung geben. Wenn man aber zu 90% „normal“ fährt, dürfte man das am Verbrauch eigentlich gar nicht merken.

    Grüße,
    G e o r g
    6 3 0 R 6

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  • Bei höheren Drehzahlen legt die Kurbelwelle aber mehr Winkel pro Umdrehung zurück

    Mehr Winkel pro Zeit bei höherer Drehzahl aber ich nehme an, dass du das gemeint hast.
    Natürlich muss der Zündwinkel daher genauso wie die Kraftstoffmenge an die Drehzahl und Last angepasst werden. Wenn man sich das Kennfeld so definiert, dass man auch mit 89 Okatan Ami-Sprit immer im grünen Bereich ist und dann eben nur streng dieses Kennfeld abfährt, dann macht es absolut keinen Unterschied was im Tank ist. Was ich wie gesagt einfach nicht weiß ist, ob es noch moderne Autos gibt, die einfach streng ihr Kennfeld abfahren oder ob auch in einem 9000€ Kleinwagen mit 60 PS schon eine intelligentere Steuerung steckt.
    Das habe ich im Prinzip gemeint.

  • Danke für die Info - hab's korrigiert! :)
    Und jetzt weiß ich auch, was Du gemeint hast - stimmt natürlich, was Du geschrieben hast!

    Grüße,
    G e o r g
    6 3 0 R 6

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  • Ich bin auch ganz klar ein Fan der guten Feinraffinade :)
    In meinen alten Turbo SAAB sowie ins Mopped kommt auch nur Ultimate oder VPower.
    Wenn nicht verfügbar, dann wenigtens SuperPlus. :thumbsup:


    Beim Diesel bin ich via Kundenkarte an den blauen Riesen gebunden, was bestimmt auch kein Billigsaft ist ;)


    Gruss Andreas

  • Ist schon aufgefallen das E5 und E10 fast überall das Gleiche kosten?


    Nochmal, hier aktueller Artikel...


    Benzinpreis, Gesetz sorgt für Überraschung:
    Kraftstoff E10 plötzlich genau so teuer wie Super


    https://amp.focus.de/finanzen/…dahinter_id_11542105.html


    „Viele Autofahrer haben beim Tanken in den ersten Tagen 2020 eine Überraschung erlebt: E10 ist teurer geworden und kostet inzwischen meist so viel wie Super. Grund für die Verteuerung ist ein neues Gesetz. (...)


    Die gesetzliche Vorgabe lautet: Biokraftstoffe müssen mindestens sechs Prozent des gesamten verkauften Sprits ausmachen. Ziel der Neuerung ist ein Absenken der Treibhausgase.


    Vorgaben für Biokraftstoff-Anteile stiegen kontinuierlich
    Im Jahr 2015 lag die Vorgabe für den Anteil an Biokraftstoffen noch bei 3,5 Prozent, 2017 stieg der Anteil auf sechs Prozent.
    Die Erhöhung der Vorgabe auf sechs Prozent zum Jahreswechsel steigert die Nachfrage an der biologisch abbaubaren Kraftstoffbeimischung, wie Stefan Walter, Geschäftsführer des Bundesverbands der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe), in dem Bericht erläutert.


    Trotz der verschärften Vorgaben des Immissionsschutzgesetzes habe ihn der Preisanstieg bei E10 überrascht, so der Fachmann. (...)


    Autofahrer können auf Preisrückgang hoffen
    Doch Autofahrer müssen nicht befürchten, dass die E10-Preise dauerhaft hoch bleiben. Das erwartet zumindest Stephan Zieger, Geschäftsführer des Bundesverbands Freier Tankstellen und Unabhängiger Deutscher Mineralölhändler e.V. (bft). Er ist überzeugt, dass die Preise wieder fallen, wie es in dem „WAZ“-Bericht heißt.“

    BMW 316i E30 - BMW 318i touring E36 - BMW 320i E46 - BMW 330i touring E91 - aktuell: MINI F56.